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Die schnellsten Kräcker der Welt [2 Zutaten, vegan, glutenfrei, gesund]

Ich hab mit meiner Freundin Elé vor einigen Tagen einen Kochtag gemacht. Sie hat mir ihre Go-To Lieblings-Rezepte gezeigt. Mit dabei waren auch diese super knusprigen Kräcker. Kräcker selbermachen stand schon ewig auf meiner Liste an Dingen, die ich kochen/backen will. Den Aufwand habe ich mir immer sehr viel größer vorgestellt, als er wirklich ist, deshalb waren sie vermutlich auch so lange auf der Liste und nicht in meinem Magen, haha. Leinsamenkräcker selbst zu machen dauert kurz, ist easy und nachhaltig. Leinsamen und Hafermehl sind neben Wasser und Salz die einzigen Zutaten und die sind regional, günstig und sogar unverpackt erhältlich. Außerdem sind Leinsamen super gesund. Sie regen die Verdauung an, verbessern die Darmtätigkeit, enthalten viele ungesättigte Fettsäuren, wirken entzündungshemmend und stärken das Immunsystem. Sie stecken voller wertvoller Ballaststoffe, Spurenelemente und Vitamine. Wobei ich nicht weiß, wie viele Nährstoffe übrig bleiben, nachdem sie bei 180 Grad im Ofen waren. Du kannst sie natürlich auch bei 100 Grad reingeben und länger drin lassen. Ideal sind 45 Grad. Somit gehen die wertvollen Nährstoffe nicht verloren. Dann brauchen sie aber wirklich lange! Zu den Kräckern kannst du Dips aller Art snacken oder du futterst sie einfach pur. Falls du erfahren magst, wie man die leckersten Aufstriche und Dips selber macht, empfehle ich dir meinen großen Aufstrich-Guide auszuchecken!

Übrigens kannst du pimpen, was das Zeug hält. Du kannst Kürbiskerne dazu tun oder Sonnenblumenkerne, Knoblauch- oder Zwiebelpulver, Thymian oder Oregano – was auch immer du magst.

Schnelle Kräcker einfach selbst machen! Here we go:

Jetzt schaut euch mal dieses Bild an! Hier kann man ganz perfekt sehen, warum die Kräcker so gut funktionieren. Leinsamen werden schleimig, sobald sie mit Wasser in Berührung kommen. Dadurch verbinden sie sich und man kann sie ganz wunderbar ausstreichen. 

Die schnellsten Kräcker der Welt - VERSION #1

Die Zutaten genügen für etwa ein Blech Kräcker. Die zwei Zutaten sind Leinsamen und Hafermehl. Salz und Wasser habe ich mal nicht als Zutat gerechnet. Die Leinsamen musst du nicht extra geschrotet kaufen. Nimm einfach 120g Leinsamen und gib die Hälfte kurz in dem Mixer. Dann sind sie bereits geschrotet.

Zutaten
  • 60 g geschrotete Leinsamen* (kurz in den Mixer und sie sind geschrotet)
  • 60 g Leinsamen*
  • 60 g (glutenfreies) Hafermehl (Haferflocken ganz fein mahlen, oder anderes Mehl!)
  • ca. 110 ml Wasser (oder ein klein wenig mehr, mach das einfach nach Gefühl)
  • grobes Salz
  • optional: getrocknete Kräuter, Sonnenblumenkerne, etc**
Zubereitung
  1. Den Ofen auf 150 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.

  2. Alle Zutaten miteinander vermischen und gut vermengen. Der Teig sollte fest, aber nicht zu fest sein. Auf keinen Fall flüssig. (siehe Foto)

  3. Einen (Silikon-)Spachtel nass machen (notfalls funktioniert es auch mit einem flachen Schöpflöffel aus Plastik).

  4. Gib den Teig auf ein Backpapier. Streiche nun von der Mitte nach außen, bis der Teig super, super dünn ist, ungefähr ein bis zwei Millimeter dünn. Je dünner desto besser!

  5. Den Schaber kannst du immer wieder nass machen, dann funktioniert es besser. Man braucht ein wenig Kraft für das ausstreichen und muss recht schnell arbeiten. Wichtig ist, dass der Teig im Endeffekt circa gleich hoch ist. Du kannst ein weiteres Backpapier auf den Teig legen und mit einem Nudelholz drüber gehen. Dann wird der Teig nochmal schön gleichmäßig verteilt.

  6. Vergiss nicht die Ränder auch ganz dünn zu streichen.

  7. Du kannst auch Sonnenblumenkerne oder Kürbiskerne auf den Kräckern verteilen, leicht mit den Nudelholz drüber fahren und sie so in den Teig drücken.

  8. Verteile nun grobes Salz auf den Kräckern. Alternativ kannst du natürlich vorher bereits feines Salz in den Teig geben. Das grobe Salz ist aber echt ein kleines Highlight.

  9. Optional kannst du die Kräcker nun noch zurechtschneiden. Muss aber nicht sein. Du kannst die Kräcker, sobald sie aus dem Ofen kommen, auch ganz einfach auseinander brechen.

  10. Gib den Teig für etwa 30 Minuten oder etwas länger (dann besser auf 80 Grad runterdrehen) in den Ofen. Pass auf, dass er nicht zu dunkel wird. Schön kross müssen die Kräcker auf jeden Fall sein. Du kannst sie natürlich auch bei 100 Grad reingeben und länger drin lassen. Ideal sind 45 Grad, dann bleiben alle Nährstoffe erhalten. Dann brauchen sie aber wirklich lange! Mach das einfach, wie du magst. Wenn du auf die Kräcker klopfst, sollten sie sich hohl anfühlen und wirklich knusprig sein. Dann sind sie fertig. Öffne zwischendurch die Ofentür, damit die Luftfeuchtigkeit entweichen kann.

  11. Gut abkühlen lassen und dann mit einem Dip deiner Wahl schmecken lassen.

Anmerkungen

* Ich verwende fast nur noch goldene Leinsamen, weil ich den Geschmack viel lieber mag, als den der braunen. 

** Den Teig pimpe ich auch total gerne mit getrocknetem Rosmarin oder anderen Kräutern. Wenn ich Sonnenblumenkerne dabei haben mag, gebe ich sie erst nach dem ausrollen auf die Kräcker. Du kannst bei den Kräckern echt total viel experimentieren und irgendwie werden sie einfach immer lecker!

 

Die schnellsten Kräcker der Welt - VERSION #2

Ich habe diese zweite Version entwickelt, weil das ausstreichen des Teigs bei Version #1 unter Umständen etwas schwierig sein kann, vor allem wenn man keinen passenden Spachtel hat. Ich habe deshalb diese zweite Version kreiert, die noch einfacher und schneller geht. Jedoch kann man die Kräcker bei dieser Version nicht hübsch schneiden, man muss sie später auseinander brechen. Ich mag beide Versionen total gerne.

Zutaten
  • 40 g geschrotete Leinsamen*
  • 40 g ganze Leinsamen*
  • 40 g glutenfreies Mehl (zB. Hafer oder Reis)
  • etwa 150-170 ml Wasser
  • Salz (grob oder fein)
  • optional: getrocknete Kräuter**, Kerne deiner Wahl
Zubereitung
  1. Heize den Ofen auf 150 Grad Ober- und Unterhitze vor. Gib 40g Leinsamen kurz in den Mixer und „schrote“ sie. Vermische Leinsamen, geschrotete Leinsamen, Mehl und etwa 150ml Wasser miteinander und streiche die entstandene Masse auf ein Backpapier. Verteile den flüssigen Teig wirklich gut bis an den Rand, sodass er an allen Stellen etwa gleich hoch ist. Das ist wichtig, damit er später an allen Stellen schön knusprig ist. Das Backpapier wellt sich recht schnell und zwischendurch bilden sich vielleicht kleine Lücken - beides ist nicht schlimm. 

  2. Das Backpapier nun bestenfalls zu zweit in den Ofen auf das Gitter legen. Ansonsten das Gitter vor die Küchenplatte halten (zwischen Körper und Arbeitsplatte pressen) und das Backpapier vorsichtig mit zwei Händen darauf ziehen. Das ist tatsächlich möglich, ich hab es schon oft gemacht (haha).

  3. Verfeinere nun mit Salz (nicht zu wenig!) und optional mit Kräutern und Kernen. Ich empfehle fürs backen Ober- und Unterhitze. Je nachdem, bei wie viel Grad du den Teig backst, braucht er unterschiedlich lange. Pass auf, dass er nicht zu braun wird. Schön kross müssen die Kräcker auf jeden Fall sein. Bei 150 Grad brauchen sie etwa 30-40 Minuten, wobei ich gegen Ende hin auf 100 Grad runterdrehe. Du kannst sie natürlich auch nur bei 100 Grad reingeben und länger drin lassen. Ideal sind 45 Grad, dann bleiben alle Nährstoffe erhalten. Dann brauchen sie aber wirklich lange! Mach das einfach, wie du magst. Zwischendurch den Ofen öffnen und die Luftfeuchtigkeit entweichen lassen.

  4. Wenn du auf die Kräcker klopfst, sollten sie sich an jeder Stelle hohl anfühlen und wirklich knusprig sein, erst dann sind sie wirklich fertig! Du kannst sie sicherheitshalber auch noch ein wenig im Ofen lassen, sobald du diesen abgeschaltet hast, damit sie ganz sicher knusprig werden. Breche sie dann auseinander und verspeise sie mit einem leckeren Dip. 

Anmerkungen

* Ich verwende fast nur noch goldene Leinsamen, weil ich den Geschmack viel lieber mag, als den der braunen. 

** Den Teig pimpe ich auch total gerne mit getrocknetem Rosmarin oder anderen Kräutern. Wenn ich Sonnenblumenkerne dabei haben mag, gebe ich sie erst nach dem ausrollen auf die Kräcker. Du kannst bei den Kräckern echt total viel experimentieren und irgendwie werden sie einfach immer lecker!

 

 

 

 

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12 Comments

  • Reply payoli 20. November 2019 at 1:10 pm

    Sehr schön! Nur als Rohköstler, der sich schon seit 20 Jahren seine Cracker selber macht frag ich mich schon, warum diese schöne Masse bei 180° entwertet werden muss, anstatt bei 45° schonend zu trocknen. Soviel Zeit sollt sein 😉
    Liebe Grüße!

    • Reply Johanna 9. Dezember 2019 at 2:06 pm

      Wie lange muss ich die Masse bei 45° im Ofen lassen?

      • Reply Justine 9. Dezember 2019 at 4:01 pm

        Da kommt es auf jeden Millimeter Höhenunterschied an, deshalb kann ich es nicht genau sagen. Aber ein paar Stunden sind es auf jeden Fall. 🙂

  • Reply Susi 20. September 2019 at 11:26 am

    Ich war bis jetzt nur stille Mitleser, aber dieses einfache Rezept ist echt der Knaller! Gesunde, leckere Kräcker, was will man mehr. Je mehr man isst, desto besser, oder? 😀
    Habe sie mit Meersalz und italienischen Kräutern getoppt, so gut. Dazu gibts gleich selbstgemachten Rotebetenaufstrich <3

    • Reply Justine 23. September 2019 at 10:39 am

      Danke dir sehr Susi für deine lieben Worte! Hab eine tolle Woche 🙂

  • Reply Mimi 8. September 2019 at 8:34 pm

    Ich hab anstatt Haferflocken Kichererbsenmehl genommen (weil irgendwann mal gekauft und nie benutzt) . Sehr lecker.

    • Reply Justine 9. September 2019 at 10:42 am

      Das freut mich sehr! Gut zu wissen, dass es auch mit anderem Mehl funktioniert 🙂

  • Reply Jenny 3. September 2019 at 10:31 pm

    Hey Justine,
    Hab mal gehört dass ganze Leinsamen so rauskommen wie sie reinkommen (also die Nährwerte nicht aufgenommen werden können!) Deshalb besser alle Leinsamen schroten!
    Lg

    • Reply Justine 9. September 2019 at 10:59 am

      Jein. Es ist so, dass ganze Leinsamen tatsächlich so rauskommen, wie sie reinkommen. Trotzdem regen (auch) ganze Leinsamen die Verdauung an und verbessern die Darmtätigkeit 🙂 Liebe Grüße, Justine

  • Reply Reuther Ruth 27. August 2019 at 2:14 pm

    … Nachtrag.. Ich vertrage Hafer ebensowenig wie Weizen. Für andere ist der Hafer aber verträglich..

  • Reply Ruth Reuther 27. August 2019 at 11:01 am

    Hafermehl ist nicht glutenfrei. Sonst alles gut…Ruth

    • Reply Milena 2. September 2019 at 12:02 pm

      Das kommt auf die verwendeten Haferflocken an. Wenn es sich um (spezielle) glutenfreie handelt, dann schon.

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